Zum Inhalt springen

Historie

Ein bemerkenswertes Bauwerk mit denkwürdiger Geschichte - das ist St. Apollinaris in Düsseldorf-Oberbilk. Die Geschichte der Gemeinde beginnt in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als in Oberbilk mehr und mehr Menschen in die Fabriken zur Arbeit gehen. Für die im Zuge der Industrialisierung stetig anwachsende Gemeinde wurde die Pfarrkirche St. Martin in Bilk schnell zu klein; es wurde St. Josef, ein neues und größeres Gotteshaus, errichtet, das ab 1873 die Raumnot und seelsorgerischen Missstände beheben sollte. Dies gelang zunächst auch, doch um das Jahr 1900 hatte die Gemeinde von St. Josef mehr als 27.000 Mitglieder - sie war damit die größte Pfarrei, die es je im Erzbistum Köln gegeben hat!

Die Einrichtung eines neuen Seelsorgebezirkes wurde damit zur dringenden Aufgabe. Bereits im Jahre 1899 gründete sich ein Kirchbauverein zur Finanzierung eines neuen Gotteshauses und die Familie Eykeler schenkte der Gemeinde das Grundstück am Lessingplatz. Mit dem Entwurf wurde der Architekt Caspar Clemens Pickel beauftragt, der in zahlreichen Düsseldorfer Kirchen seine Spuren hinterlassen hat. Am 10. November 1904 erfolgte der erste Spatenstich, und gut zwei Jahre später war das Gebäude samt Turm vollendet. Am 26. Mai 1907, dem Dreifaltigkeitssonntag, weihte Antonius Kardinal Fischer das Gotteshaus schließlich dem Düsseldorfer Stadtpatron St. Apollinaris - als erste Pfarrkirche in Düsseldorf, deren Stadtpatron der Heilige Apollinaris bereits seit dem 14. Jahrhundert war. Doch nach wie vor war St. Apollinaris eine Tochterpfarre von St. Josef, die erst 16 Jahre später, zum 1. Januar 1923, zur selbstständigen Pfarrei erhoben wurde - eine Schwergeburt wie 1932 ein (unbekannter) Verfasser der Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum kommentiert.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche weitgehend zerstört und zunächst im Jahr 1947 nur in einem Seitenschiff notdürftig wiederhergestellt. Erst eine große Restaurierung in den Jahren 1962 bis 1965 durch das Düsseldorfer Architekturbüro Brauns-Janischitz stellte die Kirche in ihrer ursprünglichen, von Pickel gedachten Form wieder her.

Seit 1972 wird die Kirche nicht nur von der ursprünglichen Gemeinde genutzt sondern dient auch der Kroatischen Mission als regelmäßiger Gottesdienstort.

In jüngerer Zeit wurde der Innenraum den heutigen Ansprüchen an eine lebendige Liturgie entsprechend umgestaltet und in den 2000er Jahren nach Wegfall des bisherigen Gemeindezentrums ein Multifunktionsraum im hinteren Teil der Kirche eingebaut.