Immer wieder werden wir gefragt, wie wir denn arbeiten, ob nach einem bestimmten Ansatz oder einer genau definierten Methode, nach Montessori oder Waldorf, oder wie denn nun? Unsere Antwort lautet dann immer: Wir nehmen von allem das Beste! Das fängt schon mit der Eingewöhnung an.
Eingewöhnung
In Gesprächen mit den Eltern versuchen wir zu ermitteln, wie die ersten Tage im Kindergarten gestaltet werden können, damit sie zu einem positiven Erlebnis werden. Um ein Kind richtig an unsere Einrichtung und deren
Eigenheiten zu gewöhnen, möchten wir gerne wissen, welche Erfahrungen das Kind schon gemacht hat, wie es im Alltag mit Trennung umgeht. Davon ist abhängig wie lange Eltern am Gruppengeschehen teilnehmen, bis sie sich zum ersten Mal für kurze Zeit von ihrem Kind trennen, um dann
wiederzukommen und dem Kind zu zeigen, dass es immer wieder abgeholt wird.
Zu Beginn überlegen wir, welche BezugserzieherIn wohl zu dem jeweiligen Kind passen könnte. Oft ist es aber auch so, dass die Kinder bei ersten Besuchen im Kindergarten schon
signalisieren, wen sie sich als Bezugsperson aussuchen würden. Eine weitere wichtige Vorraussetzung ist natürlich auch, dass Eltern auch bereit sind den Erziehern der Gruppe zu vertrauen und Trennung zu wagen. Danach hängt die Dauer der Eingewöhnung nur noch vom Kind ab. Einen klaren Zeitraum zu benennen ist daher schwierig.
Unsere Pädagogik
Was wir mit der Einleitung auch zum Ausdruck bringen wollen ist eigentlich, dass wir glauben, das es die einzig heilbringende Methode oder den einzig wahren Ansatz nicht gibt, sondern dass eine gute und gelungene Mischung aus allem, den Wünschen, Rechten und Anforderungen von Kindern am ehesten gerecht wird.
Wichtig für uns ist, dass Kinder in Erfahrungszusammenhängen lernen und dass das Erlernen sozialen Miteinanders
Vorrang vor der Wissensvermittlung hat. Unsere Beobachtungen haben gezeigt, dass viele Kinder zwar viel wissen, aber nicht miteinander umgehen und kommunizieren können.
Damit unsere Arbeit auch pädagogisch sinnvoll und effektiv sein kann, beleuchten wir vor einem Angebot oder einem Projekt immer mehrere Faktoren.
Zum einen ist dies die Lebenssituation der meisten unserer Kinder, wobei es hier um das räumliche Umfeld und den Alltag geht. Allein daraus hat sich ergeben, dass unsere Gruppen viele
Ausflüge machen, um den Stadtkindern Raum zur freien Bewegung zu geben. Auch die Einrichtung einer
Bewegungsbaustelle (s.u.) resultierte daraus, so wie die Maßnahme, dass einzelne Kinder den Hof ohne direkte Aufsicht nutzen dürfen.
Ebenso ist die räumliche Veränderung innerhalb unserer Einrichtung ein Ergebnis unserer Beobachtungen. Neue Räume kamen dazu, die Gruppenräume wurden umgestaltet, und somit neue Anreize und Möglichkeiten geschaffen.
Der zweite Faktor ist die Lebenssituation einzelner Kinder. Dabei kann es zu individuellen Angeboten für das einzelne Kind kommen oder auch zu Angebotsreihen oder Projekten. Anlässe können freudige oder traurige Ereignisse, wie Taufe, Hochzeit, Tod, Trennung der Eltern, Einschulung, Umzug oder Schwangerschaft sein.
Die dritte Möglichkeit sind Angebote oder Projekte, die sich aus Beobachtungen der Gruppe, Fragen oder Gesprächen
ergeben. Das kann sowohl den sozialen Bereich, als auch Sachthemen betreffen. Angedacht haben wir, dass die Kinder immer mehr in die Entscheidung über Angebote mit einbezogen werden sollen. Ein Beispiel dafür ist die Erstellung des Speiseplans durch die einzelnen Gruppen im Frühjahr dieses Jahres. Andere Anlässe sind auch die kirchlichen Hochfeste oder Ereignisse in der Pfarrgemeinde, Exkursionen zu bestimmten Themen oder jahreszeitlich bedingte
Spontanangebote (z.B. Schlittenfahren).
Zum Thema Sauberkeitserziehung: In den letzten Jahren kommt es immer wieder mal vor, dass Kinder auch im Alter 3+ noch eine Windel brauchen. Dafür gibt es meist erklärbare Gründe. Daher sind wir bemüht, in enger Zusammenarbeit mit den Eltern, jeweils eine individuelle Lösung zu finden, um ein windelloses Leben für die Kinder zu erreichen. Gegenseitiges Vertrauen und enge Absprachen sind dabei Grundvoraussetzungen für ein Gelingen.
Religiöse Erziehung
In unserer Einrichtung ist religiöse Erziehung ein wichtiger und selbstverständlicher Bestandteil der pädagogischen Arbeit.
Über Bilder, Geschichten, Feste und Wortgottesdienste möchten wir den Kindern Gott in einer kindgemäßen Weise näher bringen. Ostern, St.Martin, Nikolaus und Weihnachten sind Eckpfeiler unseres Jahreskreises. Aber auch die Fastenzeit, Pfingsten, Erntedank und der Advent, sowie das Ende des Kindergartenjahres, werden zusammen mit den Kindern
erarbeitet. Dabei bilden Wortgottesdienste und der damit verbundene Besuch unserer Pfarrkirche St.Peter immer wieder Höhepunkte. Das gemeinsame Gebet, z.B. vor den Mahlzeiten oder bei Gruppenfeiern, gehört sowohl für die Kinder, als auch für uns zum Alltag.
Religiöse Erziehung, die Auseinandersetzung mit der Lehre Jesu Christi und das Vorleben durch uns ermöglicht es den Kindern, die christliche Art sozialen Zusammenlebens zu erfahren und zu verinnerlichen. Auf andere Glaubensrichtungen nehmen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten Rücksicht, wobei wir immer wieder erleben, wie bereichernd ein
multikulturelles Miteinander für alle Beteiligten - Kinder, Eltern und Personal - ist.
Öffentlichkeitsarbeit
Für uns und unsere pädagogische Arbeit ist es wichtig, kritisiert zu werden, egal ob positiv oder negativ, Hauptsache sachlich. Dazu ist es nötig unser Tun transparent zu machen. Deshalb ist Öffentlichkeitsarbeit ein wichtiger Bestandteil unserer Konzeption.
Wie sieht nun unsere Öffentlichkeitsarbeit aus?
Zum einen geschieht sie schriftlich. Viermal im Jahr erscheinen die TALSTRASSENNEWS, unsere Einrichtungszeitung, in der jede Gruppe die Möglichkeit hat sich einzubringen, wo Termine erscheinen, wichtige Themen des Einrichtungsalltags besprochen werden, die Elternbeiratsseite ein fester Bestandteil ist und wir wichtige Ereignisse, mal mit Bildern, mal mit Worten in Erinnerung rufen können. Schriftlich äußern wir uns auch im Pfarrbrief der Kirchengemeinde.
Zum anderen gibt es die aktive Öffentlichkeitsarbeit. Da gibt es zum einen die einrichtungseigenen Veranstaltungen, wie Sommerfest, Oster-, Weihnachts- oder Martinsmarkt, Adventsaction oder regelmäßige Reibekuchenessen. Dazu
kommen Gottesdienste, zu denen sowohl die Eltern, als auch die Gemeinde eingeladen sind. Auch die aktive Teilnahme an Veranstaltungen der Kirchengemeinde, wie Pfarrfest oder St.Martinszug gehören dazu.
Als aktiv betrachten wir auch die Möglichkeit der Hospitation, ob es nun Eltern sind, die ihre Kinder und uns gerne mal im Alltag erleben möchten oder Interessierte aus anderen Tageseinrichtungen.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Zusammenarbeit mit anderen Tageseinrichtungen für Kinder, sowohl auf der Ebene des Kirchengemeindeverbandes, des Familienzentrums MittenDrin, als auch auf Stadtteilebene, mit
Einrichtungen anderer Konfessionen oder nichtkonfessionellen.