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Geistliches Wort

„Sankt Martin, Sankt Martin. Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind.“ Die Woche zogen die Martinszüge durch unsere Stadtteile. Kinder haben Ihre Laternen gebastelt und tragen Ihr Licht singend von Haus zu Haus.
Laterne zu St. Martin
Datum:
5. Nov. 2024
Von:
Gemeindereferentin Monika Lingnau/pk

Liebe Gemeinde,

schon zu Kinderzeiten begann für mich mit diesem Fest die wunderschöne Zeit mit den vielen aufregenden Bräuchen. Mit dem Martinsfest begann die Vorweihnachtszeit! Bei Lichterschein mit einer Tasse Kakao oder Tee während es draußen früh dämmerte und die Dunkelheit einbrach, fühlte es sich drinnen schön warm an, draußen war es kalt und ungemütlich . 

Erst als Erwachsene habe ich gelernt, dass mit dem Martinstag in früheren Zeiten auch eine sechswöchige Fastenzeit begann. Das bäuerliche Wirtschaftsjahr endete, der Sommer wurde verabschiedet und die Ergebnisse der Ernte vor der beginnenden Fastenzeit genossen. Da lässt sich auch schnell der Zusammenhang zum Beginn des Karnevals erschließen, der am 11.11., am Martinstag, begangen wird. Wie im Frühjahr wird vor der Fastenzeit nochmal gefeiert, gelacht und gut gespeist.

Heute fasziniert mich an der Erzählung des Heiligen Martins wie er sich von dem Bettler anrühren lässt und ihm einen Teil seines wertvollen Mantels übergibt. Dies hat er nicht getan, weil er ein guter Christ war, sondern weil er offen dafür war, die Not eines Menschen zu sehen. Erst danach, so steht es in der Legende, ist ihm Christus im Traum erschienen und hat ihm gedankt. Martin ließ sich taufen und hat das Christsein anschließend so authentisch und bescheiden gelebt, dass die Menschen ihn zu ihrem Bischof machen wollten. 

Die Legende des Hl. Martin lässt sich gut mit dem heutigen Evangelium verbinden, in dem eine arme Witwe von dem wenigen, was sie besitzt, noch an andere abgibt. Sie gibt alles, was sie besitzt. Jesus stellt das vor den Jüngern lobend heraus.

Der Soldat Martin gibt auch ab und er erkennt in Jesus Christus einen, der sogar sein ganzes Leben in den Dienst anderer Menschen stellt. Authentisch und wahrhaftig in der Verbundenheit mit Gott, seinem Vater, bis hin zum Tod am Kreuz, zeigt Jesus den Menschen die Liebe Gottes. Diesem Jesus will Martin folgen. Dies ist ein anderer König als der für den er als Soldat gekämpft hat. 

Und damit lenkt sich unser Blick schon auf das nächste Fest, das wir in zwei Wochen feiern: Christkönig! 

Monika Lingnau, Gemeindereferentin